Ich wollte tatsächlich schon immer schreiben. Als Kind schrieb ich Kurzgeschichten und Tagebücher und bald schon Gedichte. Seit 2002 schreibe ich Romane. Es lief und läuft immer gleich ab: In meinem Kopf entsteht eine Geschichte. Viele Bilder reihen sich dort aneinander wie in einem Film; manchmal ist es auch nur eine Szene, ein kurzer Wortwechsel etwa zwischen zwei Figuren, bei dem ich dachte, ja, das könnte eine längere Geschichte werden. Dann arbeitet diese Idee in mir – und ich in meiner Wohnung. Sicher immer eine schwierige Zeit für mein Umfeld. „Ach, steht der Schreibtisch mal wieder hier?“ oder „War das Sofa nicht mal im anderen Zimmer?“ höre ich dann und weiß, es ist nur eine kurze Phase, dann wird alles wieder normal … Aber während sich die neue Idee in meinem Kopf zusammenbraut, räume ich eben um, gestalte Fensterbänke und Tischdekorationen neu und warte bis der Sturm sich gelegt hat. Und dann schreibe ich los …
Während des Schreibens kommen immer wieder ähnliche Phasen, in welchen ich meinen Schreibtisch verlasse, weil ich gerade an einer Stelle sitze, die sich erst in meinem Kopf zusammenpuzzeln muss. Ja, ich habe tatsächlich oft das Gefühl, das geschieht dort von selbst, ich muss den Gedanken nur die nötige Zeit einräumen – und mich irgendwie beschäftigen, damit ich den Gedanken nicht in die Quere komme. Also räumen und gestalten. Im Sommer eignet sich Gartenarbeit und das Schöne: Ich weiß, es dauert ein paar Tage und dann sehe ich wieder meine Gedanken auf den Bildschirm springen.
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