Still schweigt der See

Bodensee Krimi


Bewaffnete Männer überfallen die Universität Konstanz und nehmen fünfzig Geiseln. Ihre Forderung: Eine Vergewaltigungsserie soll endlich aufgeklärt werden. Als ein Bus mit einer Bombe auftaucht, droht die Lage zu eskalieren. Und alles wird live in den sozialen Netzwerken übertragen. Hauptkommissar Paul Sito und seinen Kollegen bleiben nur wenige Stunden, um eine Katastrophe zu verhindern.

Zitate aus meinem Buch

„Ein absoluter Moment, ich habe es begriffen. Jetzt erlebe ich ihn. Aber ich muss Sie enttäuschen, es ist nicht das erste Mal für mich.“ Sito fühlt das kalte Metall an seiner Schläfe … Nur eine kleine Bewegung mit dem Zeigefinger. Er zuckte.

Als er genau hinsah, da bemerkte er, dass das Muttermal unverletzt geblieben ist. Er küsste es. Es schmeckte salzig. Und noch warm. Plötzlich hielt er inne im Küssen. Er legte sich neben sie, schmiegte sich an sie, drehte ihren Kopf, so dass sie einander in die Augen sehen konnten. So nahe waren sie einander. Selten. So nahe wie jetzt. Er ließ ihre Augen offen.

„Seine Gedanken wanderte zu jener blauen Schleife im Wald, die nun im Flur in seiner Tasche ruhte.
Einsamkeit.
Abschied.
Blau.“

„Die Sekunden fraßen Löcher in die Luft. Beharrliche Langsamkeit. Das Gewehr flirrte vor Enzigs Gesicht. „Lassen Sie ihn gehen“, wiederholte er.
Miriam konnte nicht hinsehen, hatte Angst, dass der Mann auch Enzig ins Gesicht schießen würde, sah, dass Enzig schwitzte, dass auch er Todesängste ausstand. Ein Zittern lief durch ihren Körper. Da stand er vor ihr, der Mann, der ihr angedroht hatte, sie zu vergewaltigen, sie zu demütigen, sie umzubringen. Jetzt lachte er. Sie waren verloren.“

„Plötzlich wurde ihr heiß. Der Schuss, durchzuckte es sie, der Schuss. Sie spürte eine warme Flüssigkeit an ihrem Körper. Und suchte nach einem Schmerz. Und nach Blut. Der Schuss, dachte sie wieder, er galt mir.“

 


Pressestimmen

Zwölf Stunden Angst: Ein atemberaubender Pageturner!

Tina Schlegel ist mit »Still schweigt der See« ein hochspannender Politkrimi gelungen, der fundiert, präzise und faktenreich brandaktuelle Themen aufgreift und seine Leser*innen zum Nachdenken anregt. Das Thema des Krimis ist unverkennbar ernst, Schlegel liefert keine leichte Kost. Im Spannungsfeld zwischen Klimaaktivismus und rechtsradikaler Gesinnung zeichnet sie einen nervenaufreibenden Plot, der sich aufgrund seines hohen Tempos, seiner Vielschichtigkeit sowie seiner kunstvoll verwobenen Perspektivwechsel als echter Pageturner erweist. Er wirft vor allem die große moralische Frage auf: Darf man ein Menschenleben opfern, um dadurch viele andere zu retten? Die Charaktere, derer sich Schlegel bedient, sind lebensnah ausgeleuchtet, ihre inneren Kämpfe nachvollziehbar. Beeindruckend zeigt die Autorin, wie schnell ein Leben aus den Fugen geraten kann, wenn man gezwungen ist, in außerordentlichen Situationen Entscheidungen zu fällen. Geschickt spielt die Geschichte mit Rückblenden und den persönlichen Hintergründen der Figuren, wodurch sich den Leser*innen Sck für Stück sowohl Handlungsmotive offenbaren als auch der aktuelle Status quo nähergebracht wird. In »Still schweigt der See« geht es jedoch nicht nur um einen isolierten Täter oder die Schuld des Einzelnen, sondern auch um die Gefahren einer auseinanderdriftenden Gesellschaft. Spannung pur mit sozialkritischem, globalem Kontext – ein absoluter Volltreffer vom Bodensee!